Pfarrer

Mein Name ist Harald Esders-Winterberg

Wie schnell die Zeit, vergeht zeigt mir auch ein Blick auf meinen eigenen Lebenslauf:

Ich bin nunmehr 55 Jahre alt (Stand: 2017), seit 2000 mit großer Freude Pfarrer in den evangelischen Kirchengemeinden Partenheim und Vendersheim in Rheinhessen. Die Pfarrstelle dort teile ich mit meiner Frau Sylvia Winterberg.

Unsere Töchter Judith und Marie sind 23 Jahre alt und studieren in Mainz.

Dort bin ich aufgewachsen, habe am Gutenberg-Gymnasium Abitur gemacht, in Mainz und Marburg zunächst Mathematik und Politologie für Lehramt und schließlich Theologie studiert. Meine Ausbildung als Pfarrer absolvierte ich in Friedberg und Ginsheim. Vor der Pfarrstelle in Partenheim waren die Stationen Burgkirchengemeinde Ingelheim und Referat Öffentlichkeitsarbeit in der Kirchenverwaltung in Darmstadt.

Seit unserer Töchter ‚groß‘ sind, führten mich Zusatzaufträge und Vertretungsdienste mittlerweile in - fast - alle Gemeinden des Dekanates. Zuletzt für knapp zwei Jahre nach Appenheim, Ober-Hilbersheim und Nieder-Hilbersheim.

Der Kontakt mit Menschen gehört für mich zu den wichtigsten Aufgaben in meinem Beruf. Insbesondere liegt mein Augenmerk auf der Arbeit mit Jugendlichen. ‚Die Jugend von heute’ ist seit Jahrzehnten als Stoßseufzer zu hören und Begriffe wie Werte-Verfall sind schnell auf aller Lippen. Doch wer ist’s, der Werte vermittelt? Das sind wir, die Generation der Älteren. Da sehe ich meine Aufgabe im Pfarramt. Ich halte dies auch für eine unverzichtbare Aufgabe im Hinblick auf die Herausforderungen in Angesicht des - nicht nur - demographischen Wandels unserer Gesellschaft. Es braucht junge Menschen, um auch eine gelingende Arbeit mit den Älteren und Alten zu gestalten.

Kontakt mit Menschen ist auch das Hauptthema eines weiteren Schwerpunktes meiner Arbeit, der sogenannten Öffentlichkeitsarbeit. 'Sogenannt' weil ich davon überzeugt bin, dass dies viel mehr als ein Querschnittsbereich unserer Arbeit ist, sondern noch immer eine sehr umfassende Verkündigungsaufgabe mit Leib und Seele. Vielleicht deutlicher, je mehr das Gemeinwesen dörflich strukturiert ist, aber letztlich konnte ich das in allen Orten entdecken und erleben.

In meiner pfarramtlichen Arbeit in Partenheim nimmt der evangelische Kindergarten mit allen pädagogischen, personalen und pekuniären Fragen breiten Raum ein. Und das durchaus aus Überzeugung, stellt der evangelische Kindergarten doch eine Keimzelle kirchlicher Tätigkeit in der Gemeinde dar, mit einer Zielgruppe, die, so meine Beobachtung, überall im Gemeindeleben deutlich unterrepräsentiert ist.

Seit meiner Ausbildungsjahre und Anfangszeit stand mein Tun unter dem Leitmotiv nach Mt 6,33‚ suchet erst Gottes Reich in dieser Welt‘, und hat sich in den vergangenen Jahren durch den Gedanken Bonhoeffers 'Kirche für andere' zu sein geschärft..

Kirche ist seit Jahren einem starken Veränderungsprozess unterworfen, ich denke wir alle können dies sonntäglich erfahren, Menschen finden andere Angebote der Sinnstiftung und Lebensdeutung - und sei es in der Wahl der Teesorte: ob 'Atme dich frei' oder 'Gute Laune', für alles gibt es den passenden Teebeutel im Supermarktregal oder noch bequemer online per Fingerdruck oder Mausklick.

Aber hier, denke ich, lässt sich eben auch Positives erreichen, jedem Ende wohnt ein Anfang inne.

Daraus folgt unmittelbar meine Motivation seit mittlerweile sieben Jahren im Dekanatssynodalvorstand mitzuwirken. Die anstehende Fusion der Dekanate Ingelheim und Oppenheim ist sicher eine Gelegenheit, etwas Neues zum Guten zu gestalten. Auch die bald wieder anstehende Pfarrstellen-Bemessung, die womöglich zu manch bitterem Einschnitt führen kann, will ich hier nennen.

Ober-Saulheim liegt wie die beiden anderen Gemeinden in der Verbandsgemeinde Wörrstadt, auch hier gibt es Ideen, als Gemeinden konstruktiv neue Wege zu gehen.

In diese Prozesse möchte ich meine Kenntnis der Region, meine Erfahrung aus 22 Dienst-Jahren einbringen und gestalten, damit auch hier Kirche ‚Kirche für andere‘, im Kontakt mit Menschen, bleiben kann.

Ich freue mich auf den Dienst in der Pfarrstelle Ober-Saulheim und möchte Ihnen ein verlässlicher Ansprechpartner in allen pfarramtlichen Angelegenheiten sein.

Natürlich wird es dabei spürbar werden, dass ich mit meiner Familie nicht in Ober-Saulheim wohne und lebe, und ebenso wird es nicht ohne die Hilfe von Prädikantinnen und Prädikanten, Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorstehern, von Ihnen allen gehen. Doch ich bin überzeugt mit Gottes Hilfe wird es gelingen, lebendige Kirche im Ort zu sein und bleiben.

So wünsche ich mir mit Ihnen in den kommenden Jahren intensive Begegnungen in schönen wie in schweren Momenten. Im Kirchenvorstand, im Gottesdienst beim Konfirmationsunterricht und wo auch immer.

 

Es grüßt Sie herzlich

Ihr Pfarrer Harald Esders-Winterberg